Lerne hier die neuen Ashoka-Fellows kennen (2019-2022)!
Andreas Eke begegnet mit seiner jahrelangen Erfahrung im Bereich der nachhaltigen Forstwirtschaft den sozialen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen, die mit der Abholzung tropischer Regenwälder einhergehen. Mit seinem neuen Landnutzungskonzept für heruntergewirtschaftete tropische Flächen eröffnet er einen neuen Markt für nachhaltige Forst-Investitionen und setzt neue Standards für den ökologischen und sozialen Erhalt der Gebiete, sodass Landbesitzer und lokale Nutzer parallel profitieren
Kristina Lunz strebt mit dem Centre for Feminist Foreign Policy eine kulturelle Transformation der globalen Außenpolitik an: Sie bringt Ministerien mit führenden feministischen Initiativen der Zivilgesellschaft zusammen und verbindet feministische Theorie und Werte mit der täglichen Praxis in der Außenpolitik. Ziel ist es, dominante politische Denkmuster und patriarchalische Konventionen zu überwinden.
Steffi Biester nutzt mit KICKFAIR die globale Kraft des Fußballs als verbindendes Element, um Projekte in den Bereichen Bildung, Lernen und sozialer Integration anzustoßen, mit einem besonderen Fokus auf junge Menschen, die sozial benachteiligt sind und einen verminderten Zugang zu Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt haben. Je nach Problemlage werden in den KICKFAIR-Projekten unterschiedliche Schwerpunkte gelegt: Sie fördern Partizipation und Engagement, bieten Begegnungsplattformen für Integration, stärken die Kommunikationskompetenz, machen Vorschläge zur Gewaltprävention und vieles mehr. Durch die Vernetzung von Projekten auch über die Grenzen Deutschlands hinaus, schafft KICKFAIR Plattformen, in denen Jugendliche verschiedener Länder und Kulturen von- und miteinander lernen.
Sarah Hüttenberend ermutigt und befähigt (junge) Menschen, sich selbst als Zweitzeug:innen aktiv gegen Antisemitismus und andere Diskriminierungsformen im Heute einzusetzen. Der Verein Zweitzeugen e.V. dokumentiert (Über)Lebensgeschichten des Holocaust, um sie nachfolgenden Generationen – weiterzuerzählen. Sie berichten von diesen eindrucksvollen und mutigen Geschichten, wenn die Zeitzeug:innen es selbst nicht (mehr) können. In analogen wie digitalen Bildungsprojekten, Ausstellungen, Veranstaltungen und Veröffentlichungen, ermöglichen wir vor allem Kindern und Jugendlichen ab dem zehnten Lebensjahr einen persönlichen Zugang zu den abstrakten Themen Nationalsozialismus und Holocaust.
Lisanne Knop hat sich mit Triaphon zum Ziel gesetzt, die medizinische Versorgung von Patient:innen mit Sprachbarriere zu verbessern – mittels eines telefonischen 24/7- Dolmetschdienstes für Krankenhäuser und Arztpraxen. In medizinischen Akutsituationen fehlt es an verfügbaren Dolmetscher:innen. Die Sprachmittler:innen von Triaphon sind sofort verfügbar und dolmetschen telefonisch kurze Gespräche zwischen Ärzt:innen, Pflegenden und Patient:innen. Die Dolmetscherhilfe führt zu einer fehlerarmen und symptomorientierten Behandlung von Patient:innen mit Sprachbarrieren und erlaubt eine Behandlung auf Augenhöhe. Somit trägt Lisanne wesentlich zu einem gleichberechtigten Zugang zur akuten Gesundheitsversorgung bei.
Nani Jansen Reventlow setzt sich dafür ein, dass Grund- und Menschenrechte im digitalen Raum, ebenso wie im realen Leben durch das Gerichtssystem geschützt und gefördert werden.Dafür koordiniert und fördert das Team von Systemic Justice europaweit Organisationen und Einzelpersonen, die sich für Rassengerechtigkeit, soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Gerechtigkeit oder Klimagerechtigkeit einsetzen, um strategische Prozessführung („strategic litigation“) effektiv zu nutzen. So stärkt sie soziale Bewegungen als kollektive Akteur:innen weitreichende gesellschaftliche Veränderung herbeizuführen.
Emilia Roig strebt mit dem Center for Intersectional Justice (CIJ) einen Paradigmenwechsel in der Gleichstellungs- und Anti-Diskriminierungsarbeit in Deutschland und Europa an, durch die Verbreitung einer intersektionalen Perspektive auf soziale Ungleichheit und Diskriminierung. Über Advocacy-Arbeit, Forschung und Trainings für staatliche, zivilgesellschaftliche und wirtschaftliche Institutionen zu den Themen Diskriminierung, Vielfalt, Inklusion aus intersektionaler Sicht stärkt Emilia Akteur:innen in dem Feld der Anti-Diskriminierungsarbeit solidarisch zusammenzuarbeiten und ineinandergreifende Formen von Diskriminierung effektiv zu bekämpfen
Tobias Polsfuß hat sich mit WOHN:SINN zum Ziel gesetzt, das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung zur Selbstverständlichkeit zu machen und damit die Wohnsituation von Menschen mit Behinderungen nachhaltig zu verbessern. Er gründete das erste bundesweite Bündnis für inklusives Wohnen, um Expertise erfolgreicher inklusiver Wohnprojekte mittels Wissenstransfer und Empowerment in das bestehende System zu tragen und behinderte Menschen sowie ihr sowie ihr relevantes Umfeld dazu zu befähigen, neue, inklusive Wohnformen umzusetzen
Lisette Reuter arbeitet mit UN-Label an dem Abbau struktureller, institutioneller und kulturellen Barrieren im Kunst- und Kultursektor, die eine Partizipation von Menschen mit Behinderung erschweren. In eigenen mixed-abled Tanztheater-performances vereint Lisette Künstler:innen mit und ohne Behinderung aus ganz Europa, um Best-Practice Beispiele zu schaffen, die neue Maßstäbe für inklusive Praktiken in dem Sektor setzen. Im Rahmen von Symposien, Forschungsprojekten und Summits wird der Ansatz über internationale Akteure und Wissenschaftler:innen der Kulturlandschaft in die Breite getragen.
Hadi Al Khatib schafft mit Mnenomic eine Open-Source-Plattform, um digitale Beweismittel (Fotos, Videos) für Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung und Verstöße gegen das Völkerrecht so zu archivieren, dass sie in Zukunft für die juristische Aufarbeitung genutzt werden können. Durch die Bereitstellung der technischen Infrastruktur befähigt er Menschenrechtsverteidiger: innen digitale Daten sicher aufzubewahren und gibt ihnen so Zugang zu neuen potenziellen Beweismitteln, die sonst über das Internet verstreut, oder von Social-Media-Plattformen gelöscht werden. Dies nicht nur, um Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren, sondern auch, um diejenigen strafrechtlich zu verfolgen, die solche Straftaten verüben und ermöglichen.
Jörg Knüfken zielt mit Praxisseminaren und Begleitangeboten für Pädagog:innen darauf ab, die Beziehungskultur an Schulen in Deutschland zu verbessern, um Kompetenzen und Potenziale von mitunter schwer erreichbaren Jugendlichen zu sehen, zu fördern und somit ihre Teilhabechancen zu verbessern. Gleichzeitig werden die Pädagog:innen in einer den Schüler:innen zugewandten Haltung gestärkt und entlastet. Das Erlebnis, aktiv zu positiven Veränderungen beizutragen, motiviert Schüler:innen, selbst Verantwortung für die erfolgreiche Gestaltung von Schullaufbahn und Lebensweg zu übernehmen.
Anne Kjaer Bathel bringt mit der ReDI School of Digital Integration eine Community von Unternehmen, IT-Fachleuten und Migrant:innen zusammen, um gemeinsam einen neuen Integrationsprozess zu schaffen, der den interkulturellen Austausch, gemeinsames Lernen und gegenseitiges Verständnis fördert. Dadurch schafft sie nicht nur neue Zugänge zum Arbeitsmarkt für Geflüchtete, sondern eröffnet Unternehmen und der Gesellschaft einen neuen Blick auf das Potenzial von kultureller Vielfalt.
Anna-Lena von Hodenberg hat mit HateAid die erste Beratungsstelle für Betroffene von digitaler Gewalt gegründet. Die Organisation hat bereits mehr als 1600 Menschen mit Beratung, Hilfestellung und Prozesskostenfinanzierung in Zivilprozessen unterstützt. Ziel der Organisation ist es, das Internet als demokratischen Raum zu stärken, an dem Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt rechtlich gewährleistet sind – ohne Angst vor Hass, Diskriminierung und Gewalt. Dafür arbeitet HateAid mit mehreren spezialisierten Kanzleien, Sonderstaatsanwaltschaften und diversen Bundes- und Landesbehörden sowie mit europäischen Entscheidungsträger:innen zusammen.
Mimoun Berrissoun baut mit „180 Grad Wende“; ein generationen- und milieuübergreifenden Peer-to-Peer Netzwerk, das Jugendlichen und jungen Erwachsenen dabei hilft, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Die Jugendlichen sind in Quartieren aktiv, die durch Migration und Marginalisierung geprägt sind. Ob Berufsberatung oder Gewaltprävention, ob Hilfe für geflüchtete und Frauen, oder Arbeit gegen rassistische Diskriminierung und religiöse Radikalisierung: das Netzwerk leistet niedrigschwellig und dezentral mobile Bildungs- und Sozialarbeit im Quartier. Ziel ist, dass junge Menschen, die bereits in Krisensituationen stecken, eine “180-Grad-Wende” in ihrem Leben schaffen.
Maximilian Oehl macht sich mit Brand New Bundestag (BNB) für einen neuen Ansatz der Zusammenarbeit zwischen Politiker:innen, Parlament und Zivilgesellschaft stark. Ziel ist es, die progressiven Kräfte in der Gesellschaft zu vereinen, Aktivismus und politische Arbeit zu verschränken sowie progressive Konzepte und Forderungen im öffentlichen Diskurs nach vorne zu bringen. Dafür unterstützt BNB Menschen, die sich für eine zukunftsfähige Politik einsetzen, bei ihrem Weg in politische Ämter. ) Darüber hinaus strebt BNB an, eine Plattform im Parlament zu bilden, um die überparteiliche Zusammenarbeit progressiver Abgeordnete zu stärken, insbesondere mit den erfolgreichen BNB-Kandidierenden.
Isidora Randjelović setzt sich mit dem Verein RomaniPhen dafür ein, dass Frauen innerhalb der Roma und Sinti – Gemeinschaft gestärkt, indem ihr Wissen und Expertise sichtbar gemacht wird. Mit dem feministischen Archiv werden Videoporträts, Interviews und Erklärfilme von und mit Sinti:zze und Rom:nja Wissenschaftlerinnen, Aktivistinnen, Pädagoginnen, Initiativen und Organisationen entwickelt, welches Multiplikator:innen der politischen Bildung als Lernmaterial zur Verfügung gestellt wird. Das Wissensarchiv ist auch ein Lernort zum Zusammenkommen, sich austauschen und zu vernetzen.
Stefan Wehrmeyer ist überzeugt, dass eine starke Demokratie eine informierte und aktive Zivilgesellschaft braucht, die auf Augenhöhe mit Politik und Verwaltung sprechen kann. Mit FragDenStaat hat er eine zentrale Anlaufstelle für Informationsfreiheit in Deutschland geschaffen. Über die Internetplattform können Bürger:innen unabhängig von Alter oder Herkunft Anfragen nach einfach und effektiv an Behörden stellen, und somit von ihren von ihren Recht Gebrauch zu machen. Durch die große Anzahl der Anfragen werden Behörden zu einer transparenteren Veröffentlichungspolitik motiviert. Außerdem nutzt Stefan strategische Klagen, um für eine bessere Rechtsdurchsetzung im Bereich der Informationsfreiheit in Deutschland und der EU zu kämpfen.
Sonja Betschart setzt sich mit WeRobotics für die Demokratisierung von Hightechlösungen im globalen Süden ein. Damit möchte sie den «Digital Divide» – den digitalen Graben – überbrücken und Industrie, NGOs und Regierungen in Entwicklungsländern zusammenbringen. Das schafft sie, in dem sie lokale Expert:innen mit dem Zugang zu Technologien und dem Wissen befähigt, nachhaltiger und effektiver auf die schnell wachsenden Herausforderungen in ihren Gemeinschaften reagieren zu können.