Erfolgreiche Sozialunternehmer brauchen neben guten Finanzierungsmöglichkeiten auch Teams mit den besten Talenten. Ashoka gestaltet mit verschiedenen Partnern Karrierewege im sozialunternehmerischen Sektor.
Immer mehr Menschen suchen nach Arbeit, mit der sie zur positiven Gestaltung unserer Gesellschaft beitragen – und zwar in unterschiedlichen Kontexten und Lebensphasen: Zu Beginn der Karriere nach Ausbildung oder Studium, in der Mitte der Karriere, nach der Familienpause, sowie gegen Ende der reguläre Erwerbszeit. Laut einer im Sommer 2012 von Ashoka und McKinsey durchgeführten Studie* würden 39% der Menschen nicht in einem Job arbeiten wollen, der nicht sinnstiftend ist. 37% würden ihren Job wechseln, um eine Karriere mit sozialer Wirkung zu finden.
Bedarf und Nachfrage sind da – aber noch nicht miteinander verbunden
Heute finden Suchende in sozialen Organisationen häufig zwar Engagement und Erfüllung, zu selten aber finden sie Karrierewege, die ihre Talente, Erfahrungen und Gestaltungsfreude nutzen und dabei Professionalität und Sicherheit bieten. Denn das Wissen um mögliche Karrierewege im Sozialsektor ist gering – und die Vorurteile hoch: Vermutet werden geringe Möglichkeiten Verantwortung zu übernehmen, mangelnde Chancen für berufliche Weiterbildung und deutlich zu geringe Gehaltsniveaus. Vorurteile, die oft der Realität nicht entsprechen. Gleichzeitig geben die meisten Gründer und Geschäftsführer sozialer Startups in Deutschland an, dass fehlendes Fach- und Führungspersonal eines von zwei zentralen Wachstumsproblemen ist. Das Resultat: Millionen Menschen profitieren nicht von ihren Lösungen in Bildung, Integration, Umweltschutz und Gesundheit.
Warum wir mehr Changemaker-Karrierewege brauchen
In unserer Gesellschaft nehmen die sozialen Herausforderungen zu – die öffentlichen Kassen sind leer, Ungleichheit wächst, der demografische Wandel schreitet voran. Diese kann nur eine Gesellschaft meistern, in der soziale Innovationen wachsen können. Über ein Drittel der Menschen in Deutschland sind zwar ehrenamtlich engagiert, aber die besten sozialen Ideen brauchen auch Menschen, die in ihnen ihren Karrieremittelpunkt sehen. Es gilt, die Karrieresuchenden mit den Karriereanbietern zu verbinden und ganze Changemaker-Karrierewege zu schaffen, die gesellschaftliche Wirkung und Sicherheit genauso verbinden wie Freude und Verantwortung.
Alternativen und Vorbilder sichtbar machen
Changemaker-Karrieren sind heute kaum bekannt, transparent zugänglich oder planbar. Gebraucht sind Orientierungshilfen und Vorbilder. Beides schafft Vertrauen, dass der Weg aus den bekannten Karriereoptionen heraus ein Weg ist, für den Menschen ihre Vorstellung einer Karriere mit Job- und Gehaltssicherheit nicht aufgeben müssen.
Stellen wir uns klassische Berufs- und Karrierewege einmal bildlich als Autobahn vor. Dann fehlen heute Ausfahrtsschilder und attraktive Abfahrten, die echte Alternativen zur bekannten Strecke sind. Beides – Schilder und Abfahrten – gilt es zu bauen. Entlang einzelner Lebensphasen widmet sich Ashoka dem Thema und ist in die Bauphase eingetreten – nah an den Bedarfen der Fellows und Ashoka’s globaler Vision „Everyone a Changemaker“: Die Arbeit mit Jugendlichen ist unsere Fahrschule, durch die eine Sensibilisierung und Vermittlung der notwendigen Fähigkeiten für alternative Wege erst möglich wird. Für Young Professionals, Mid-Careers und Menschen am Ender ihrer ersten beruflichen Laufbahn gestalten wir – gemeinsam mit Partnern – gezielte Angebote, die bestehende Hürden abbauen.
Eine Übersicht der Initiativen finden Sie im Ashoka Jahresbericht auf der Seite 32/33.
Weitere Hintergrundinformationen finden Sie im Thesenpapier "Karrierewege für Weltveränderer".
Zum Nachlesen:
- Welt: Biete viel Talent und suche Sinn fürs Soziale" (22.03.2014, hier abrufbar)
- „Vom Umbau der Karriereautobahn – Wie neue Karrierepfade aussehen können“ von Dennis Hoenig-Ohnsorg und Laura Haverkamp in der Wirtschaftsspsychologie aktuell, Ausgabe 3/2013 mit Fokus „Karrieren im Wandel“ (Link zum Artikel)
- „Von und mit Social Entrepreneurs lernen“ von Laura Haverkamp und Dennis Hoenig-Ohnsorg in der Fachzeitschrift Weiterbildung", Ausgabe 3/2013 mit Fokus „Social Entrepreneurship“ (Artikel hier abrufen, Ausgabe hier beziehen)
- Ist Sinnstiftung eine Karrieresackgasse? fragt Dennie Hoenig-Ohnsorg in forum nachhaltig wirtschaften (Artikel abrufen)
- Über Karrierewege bei Social Entrepreneurs haben wir auch im XING-Blog geschrieben (nicht mehr online verfügbar)
- "Vom Lebenslauf zum Lebensweg – oder die Suche nach dem Sinn(-Job)" auf absolventa.de (Artikel abrufen)
- Ausgabe 29/2013 der WirtschaftsWoche zum Thema "Green Economy", in der über "die neuen Zukunftslabore" und die Potenziale berichtet wird, die in der Kooperation von Social Entrepreneurs und traditionellen Wirtschaftsunternehmen liegen.
- Tagesspiegel: "Jobs für Weltverbesserer" (16.06.2013, hier abrufbar)
- Handelsblatt: "Jobs für Weltverbesserer" (14.06.2013,, nicht mehr online abrufbar)
- WiWo Green: "Karriere - Warum Sozialunternehmer unterschätzt werden" (18.02.2013, hier abrufbar)
* Hier genannte Daten stammen aus einer im Sommer 2012 durchgeführten Studie von der Unternehmensberatung McKinsey & Company und Ashoka, die auf Umfragen und Experteninterviews basiert.