Es hat kaum zehn Jahre gedauert, um in Deutschland aus einem unbekannten Begriff – Social Entrepreneurship – zuerst eine Nische, dann einen Trend zu machen. Die meisten Social Entrepreneurs sind freilich noch nicht am Ziel, sondern noch auf dem Weg. Aber aus den Erfahrungen der mittlerweile über fünfzig Ashoka Fellows in Deutschland lässt sich ein Prinzip erkennen, das ein Motto für die nächste Phase der Entwicklung von Social Entrepreneurship werden könnte: "It takes a village to raise a child". Es braucht ein Dorf, wir nennen es die Machbarschaft, um sozialen Innovationen zum Durchbruch zu verhelfen. Statt einzelner Förderer brauchen soziale Innovationen ein ganzes Ökosystem, um erfolgreich zu wachsen. In diesem werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten und in unterschiedlichen Reifephasen der sozialen Innovationen Profis für die verschiedensten Aufgaben gebraucht: Strategieentwickler und Wirkungsexperten, Förderer und Botschafter, Mitunternehmer und Türöffner, Coaches und Rechtsprofis, Politikexperten und SozialstaatskennerUnd egal, wie erfolgreich die Organisation eines Social Entrepreneurs wird, kaum eine wird es schaffen, "ihr" gesellschaftliches Problem direkt und allein zu lösen. Indirekte und offene Strategien der Einbindung und Veränderung bestehender Organisationen sind die Schlüssel zu ihrem eigenen Durchbruch. Nur gemeinsam kann die große Aufgabe gelingen: neue, wirksame Lösungen für gesellschaftliche Probleme großflächig zu verankern. Die gute Nachricht ist: Je mehr gute Beispiele es gibt, desto mehr Menschen fühlen sich angezogen, über ihre eigene professionelle Rolle nachzudenken und aktiv zu werden, ob in Voll- oder Teilzeit, als Mitunternehmer, Begleiter oder Intrapreneur: Everyone a changemaker.
Einblick | Wir haben einige Ashoka Fellows gefragt, was Machbarschaft für sie bedeutet: | |
Etappen in der Machbarschaft:
In den ersten Parcours durch die Machbarschaft luden wir bei der Sozialunternehmer-Konferenz 2014 in München ein. Gut 300 Gäste erlebten an zehn Stationen Möglichkeiten, die Machbarschaft für soziale Innovation mitzugestalten. Im Konferenz-Booklet erfahren Sie mehr.
Unter dem Leitgedanken "Verbindungen" folgte im März 2015 die Fortsetzung. In einen intensiven Tag starteten wir zunächst mit einer Stärkung - bei zehn nach Zielgruppen ausgerichteten Mittagssnacks. Mit Stiftungen und Wohlfahrt, Kommunen und Start-Ups, Familienunternehmern und Medien wollten wir die Frage beantworten: Welche Relevanz hat soziale Innovation für mich? Bestehende Beispiele und fortführende Ideen für gemeinsames Wirken hatten wir vorbereitet - Einblick hier.
Anschließend konnten die gut 300 Teilnehmer erneut an diversen Stationen unterschiedliche Rollen in der Machbarschaft greifbar kennen lernen - vom Wachstumsförderer zum Ratgeber, vom Mitunternehmer zum Kooperationenbauer. Hier gibt es Einblick in den Session-Plan.
Und wie geht es weiter?
Bei der Konferenz haben wir eine Übersicht möglicher Rollen in der Machbarschaft vorgestellt. In welcher finden Sie sich wieder? Mehr Info (und eine größere Auflösung des Bildes) in unserem neuen Ashoka-Magazin 2014/2015 (hier ansehen).
Danke für die Bilder an: Christian Klant